Die Ankündigung einer Klage gegen die Gemeinde Utting wegen der Lärmbelästigungen im Summerpark hat ein reges Echo ausgelöst – auch in den Medien. Zahlreiche Anwohner sind froh, dass Bewegung in die Sache kommt: Den schleichenden Wandel vom Landschaftsschutz- in einen Freizeitpark kritisieren viele. Andere sind besorgt, dass der Gemeinde möglicherweise wertvolle Attraktionen wie der Summermarkt oder die Seebühne verloren gehen.

Einen weitsichtigen Kommentar dazu hat die Augsburger Allgemeine veröffentlicht: Ein Urteil mit Strahlkraft sei zu erwarten, heißt es zu recht. Das Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichts könne richtungsweisend sein für viele Veranstaltungen, die in zahlreichen Landschaftsschutzgebiete der Region stattfinden. Es gehe um eine Abwägung von Kultur, Natur und Nachbarschaftsrecht, so hat es der Kläger stets betont.

Einer hat bereits reagiert. Florian Münzer, Vereinsvorsitzender und Chef der Uttinger Seebühne, will das Projekt nicht weiterführen. Ob die kulturelle Institution damit vor dem Aus steht, wie einige Medien schreiben, ist noch nicht gesagt. Es wird darauf ankommen, ob die Gemeinde ein tragfähiges Lärm- und Nachbarschaftsschutz-Konzept findet, dass dem Rechtsrahmen gerecht wird und einem potenziellen Nachfolger des Veranstalters genügend Spielraum gibt.

„Die Klage richtet sich nicht gegen die Veranstaltungen selbst, sondern gegen die unzumutbaren Lärmbelästigungen, die durch die konkrete Ausgestaltung der Veranstaltungen entstehen“, stellt der Kläger klar. Es gehe um einen Trend der Verfreizeitlichung des Parks – und die damit einhergehenden dauerhaften Belästigungen. Der negativen Entwicklung müsse an irgendeinem Punkt Einhalt geboten werden. Die nächste Lärmquelle sei schon absehbar: Am Rande des Summerparks entsteht das neue Jugendzentrum „Refugium“. Theoretisch eine feine Sache, meinen die Anwohner. Aber wo werden die Jugendlichen wohl weiterfeiern, wenn sich abends die Türen des Refugiums hinter ihnen schließen?